Die Strategie der "Zersetzung" bezeichnete der Schriftsteller und ehemalige politische Häftling Jürgen Fuchs als "Angriff auf die Seele des Menschen". Die "Zielperson", der "Gegner" oder der "Feind", wie die Stasi Menschen in den Akten bezeichnete, sollten durch die Maßnahmen der Stasi verunsichert werden. Sie sollten zu keiner anderen Handlung mehr fähig sein, als sich mit ihrem zusammengebrochenen Leben zu beschäftigen.
Absolute Anonymität der Maßnahmen war Voraussetzung für deren Erfolg. Weder das Opfer noch sein Umfeld sollten die Stasi hinter den Attacken vermuten. Zusätzlich kam es auf eine jeweils passgenaue, individuelle Strategie an. Dafür war ein umfangreiches Anhäufen von Informationen notwendig, um die Schwächen einer Person ausfindig zu machen und sie dort anzugreifen.
Das Ziel der "Zersetzung" war es, Selbstvertrauen zu zerstören. Die Stasi wollte Angst, Panik und Verwirrung erzeugen, ihren Zielpersonen Liebe und Geborgenheit von Freunden und Familie entziehen, Enttäuschung und Unzufriedenheit provozieren oder eine öffentliche Stigmatisierung erreichen. Die Konstanten eines menschlichen Lebens wollte sie so schrittweise zerstören
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