Dienstag, 13. Juli 2021

Das Recht auf Würde des Menschen

Der Respekt vor der Würde jedes Menschen zieht sich durch die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (AEMR) und begründet eine ganze Palette an Schutz- und Abwehrrechten. Darunter fallen Verbote von psychischer und physischer Folter, Erniedrigungen, Willkür oder Brandmarkungen. Die Garantie eines würdevollen Lebens umfasst zwingend das Recht auf körperliche Unversehrtheit sowie die physische Existenzsicherung, aber auch die gedankliche Eigenständigkeit. Das heißt, Menschen dürfen nicht zum bloßen Objekt staatlichen Handelns herabgewürdigt werden, sie haben ein Recht auf Selbstbestimmung ihres Lebens


Die Strategie der "Zersetzung" bezeichnete der Schriftsteller und ehemalige politische Häftling Jürgen Fuchs als "Angriff auf die Seele des Menschen". Die "Zielperson", der "Gegner" oder der "Feind", wie die Stasi Menschen in den Akten bezeichnete, sollten durch die Maßnahmen der Stasi verunsichert werden. Sie sollten zu keiner anderen Handlung mehr fähig sein, als sich mit ihrem zusammengebrochenen Leben zu beschäftigen.

Absolute Anonymität der Maßnahmen war Voraussetzung für deren Erfolg. Weder das Opfer noch sein Umfeld sollten die Stasi hinter den Attacken vermuten. Zusätzlich kam es auf eine jeweils passgenaue, individuelle Strategie an. Dafür war ein umfangreiches Anhäufen von Informationen notwendig, um die Schwächen einer Person ausfindig zu machen und sie dort anzugreifen.

Das Ziel der "Zersetzung" war es, Selbstvertrauen zu zerstören. Die Stasi wollte Angst, Panik und Verwirrung erzeugen, ihren Zielpersonen Liebe und Geborgenheit von Freunden und Familie entziehen, Enttäuschung und Unzufriedenheit provozieren oder eine öffentliche Stigmatisierung erreichen. Die Konstanten eines menschlichen Lebens wollte sie so schrittweise zerstören


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