In Bertolt Brechts „Mutter Courage und ihre Kinder“ wird die Protagonistin als
rücksichtslose Kriegsgewinnlerin dargestellt, die zwar den Umständen
entsprechend, aber nichtsdestotrotz gewinnorientiert handelt und sich nichts
sehnlicher erhofft, als das Eintreffen des Kriegs. Die Figur der Mutter Courage, die
bis heute die Vorstellung der Trosserinnen des Dreißigjährigen Kriegs prägt, wird
dementsprechend als „Hyäne des Schlachtfeldes“1
dargestellt und auch so tituliert.
Doch ist es wirklich denkbar, dass es sich bei Frauen, die mit den Söldnerheeren der
Frühen Neuzeit zogen, nur um pompöse, leichtlebige Prostituierte und gewinn-
süchtige Marketenderinnen handelte, wie uns die historisch tradierte Darstellung
vorgaukelt?
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