Sonntag, 14. November 2021
psychopathie und symbolismus: "Ich wollte schon immer bei den ganz Großen dabei sein" - DerStandard
Die literarische Epoche des Symbolismus begann etwa 1890. Ihre Wurzeln sind in den gesellschaftlichen Umwälzungen und historischen Ereignissen des 19. Jahrhunderts zu suchen, z. B. der Industrialisierung, dem technischen und wissenschaftlichen Fortschritt und der Entstehung des Materialismus und philosophischen Positivismus. Mit der Zeit machte sich der Verzicht auf abstrakte Werte und idealistisch-ästhetische Empfindungen auch in der Literatur bemerkbar, hauptsächlich im Realismus und im Naturalismus. Doch das neu entstandene rationalistische Weltbild war kein einheitliches und wurde durch zahlreiche Entdeckungen in den Bereichen der Mathematik und Physik, z. B. Röntgenstrahlen, Radioaktivität und wenig später der Relativitätstheorie, immer wieder in Frage gestellt. Diese Krise des positivistischen Weltbilds und der herkömmlichen Religion und Moral sowie die Auffassung der Welt als etwas unzulänglich Erfasstes führte zusammen mit der Aufbruchsstimmung der Fin-de-Siècle-Kultur zu der Suche nach neuen Entfaltungsmöglichkeiten.
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