Mittwoch, 15. Dezember 2021

impfung

Schon in den vierziger Jahren sprach es sich unter Bodybuildern und Leistungssportlern herum, daß derartige synthetische Hormone den Aufbau der Muskulatur beschleunigen und ein intensiveres Training ermöglichen (Bild 1). Dabei wurden massenhaft besonders solche Derivate der Naturstoffe verwendet, die relativ wenig androgen (virilisierend), dafür aber stark anabol wirken und außerdem nur langsam abgebaut werden. Das Doping mit Anabolika ist zwar seit langem verboten und wird, wie der Gebrauch anderer unphysiologisch leistungssteigernder Mittel, seit 1966 bei internationalen Wettkämpfen kontrolliert; aber es gibt nach wie vor eine Grauzone, von der ein Schwarzmarkt mit immens hohen Umsätzen profitiert.

Die andere, weniger bekannte Anwendung ist die legitime zu therapeutischen Zwecken. Länger schon als zum Doping setzt man einerseits Anabolika mit möglichst schwacher virilisierender Wirkung ein, um bei Zehrkrankheiten die Synthese körpereigener Proteine zu steigern, andererseits künstliche Androgene, um einen Mangel natürlicher Hormone zu kompensieren oder etwa auch zur sogenannten hormonalen Kastration von Patientinnen mit Brustkrebs. Zunächst schienen zudem Testosteron und verwandte Substanzen Standardmittel für Männer gegen altersbedingte Verfallserscheinungen zu werden, doch verhinderten das vor allem die Nebenwirkungen bestimmter Präparate: Verhaltensveränderungen, Funktionsbeeinträchtigungen der Leber sowie teilweise Impotenz und Infertilität; auch können Prostata- und Hodenkrebs dadurch verschlimmert werden. Frauen, bei denen man mit Androgen-Gaben manchen hormonell beeinflußten Krankheiten entgegenzuwirken sucht, bekommen oft eine tiefere, rauhe Stimme, eine männliche Körperbehaarung samt Bartwuchs und eine vergrößerte Klitoris.
https://www.spektrum.de/magazin/die-geschichte-der-androgen-anabolen-steroide/822215

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